In vieler Hinsicht frage ich mich manchmal "Was mache ich eigentlich hier?"
Ich bin mal wieder gestorben, als ich ganz alleine für Sicht in unserem Dschungel sorgen wollte, habe meinen Hook verfehlt, das Flay danebengehauen und anstatt meine Ulti zu machen habe ich geflasht. Das sind Sachen, wo ich mich immer wieder frage "Was mache ich hier eigentlich?"
Aber eigentlich möchte ich diese Frage an mich stellen, nicht an mein Spiel. Also, was mache ich hier eigentlich?
Grundsätzlich spielen wir ein Spiel. Das ist wichtig, denn manchmal vergessen wir das. Wir wollen besser werden, gewinnen, das große Play machen. Aber es ist immer noch ein Spiel. Mit dem Einzug von dem Competitiven Spiel und dem eSports spielen die meisten für den Aufstieg. Das ist nichts neues. Schon zu Zeiten von Magic, Tetris, Pac Man, WoW und und und gab es so einen Competitiven Ansatz. Sei es Ranglisten in deiner Stadt, in denen man Turniere spielen konnte oder Highscores eintragen konnte, oder - wie in WoW - ein eingebautes PvP System. Ich kann mich noch erinnern, dass damals im Spielekontor Turniere ausgetragen wurden, damals um das Millenium herum. Spätestens mit World of Warcraft wurde das Spielen aber zum Massenphänomen. Vor 10 Jahren kam das Spiel in Europa heraus und schnell baute sich eine Spielergemeinschaft von 12 Millionen Leuten weltweit auf.
Schauen wir uns aber bei all diesen Spielen einmal die Aspekte an, so werden wir feststellen, dass das Kompetitive meistens einer von vielen Aspekten ist. Andere sind zum Beispiel das Ausbauen einer Geschichte, das Definieren eines Charakters, das Kooperative Spielen, das Rätsel lösen, Quests absolvieren oder auch die Strategie und Taktik. Der letzte Aspekt wurde verstärkt und durch ein PvP-System isoliert. Mit DotA wurde das PvP auf eine andere Stufe gehoben: Spieler gegen Spieler, ohne jegliche Bevorzugung durch vorheriges Farmen, Raiden und Traden. Jeder hat die gleichen Voraussetzungen.
Zurück zu League of Legends: Wir befinden uns zur Zeit in der 5. Saison und das Spiel ist bekannter denn jedes andere Spiel. Wenn ich in einem Spiel Joe "just call me Joe" Miller Tribut zolle und AD Hurrican Soraka spielen möchte, was mache ich dann? Spiele ich ein Spiel, so wie es mir gefällt, mit all seinen Spielregeln, die mir erlauben genau DAS zu machen, oder mache ich einen Sport? Bin ich mit einer AD Soraka der Stürmer im Fußball, der sich vor den Schiedsrichter stellt und vor ihm anfängt zu tanzen? Der Trainer im Fußball würde diesen Stürmer schnellstmöglich auf die Bank setzen, die Gruppe Jugendlicher, die für den Spaß auf dem Bolzplatz spielen würden vielleicht einfach Spaß haben.
Es ist eine Frage der Einstellung. Und auch eine Frage der Queue. Ranked ist Sport. Vollends kompetitiv! Normals sind der Bolzplatz. Man kann gewinnen, man kann aber auch Spaß haben. Aram und Coop sind der Spielplatz. Man will etwas ausprobieren, zwischendurch vielleicht die Rutsche benutzen und manchmal auch den Gegnern ihre Sandburg kaputt machen. Das gehört dazu.
Manchmal hilft es mir aber mir bewusst zu machen, dass ich ein Spiel spiele. Habe ich also keinen Spaß mehr, höre ich auf.
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