Samstag, 7. März 2015

Dunning und Kruger

... oder die Psychologie der Mitspieler!

Sind wir nicht alle toll? Wird man seine Mitspieler fragen, wird wahrscheinlich erschreckend oft die Antwort „ICH bin der tollste“ kommen. Viel öfter wird man jedoch bemerken, dass die Einstellung „ICH bin der tollste“  ungefragt praktiziert wird.
1999 wurde ein psychologischer Effekt beschrieben, der die Selbstüberschätzung mit der tatsächlichen Kompetenz untersuchte. Der Dunning-Kruger-Effekt. Klar ist: Leute die etwas schlechter können, überschätzen sich auch öfter!
Gestern (Edit: Der Post geht später online, also nicht wirklich gestern ;-))hatte ich ein Spiel als Sion auf der Toplane. In der Mitte: Yasuo! Und ich kann euch sagen, Yasuo hat nur zwei Möglichkeiten: Total gewinnen, oder total verlieren. 
Der zeitliche Ablauf:
Yasuo war offensichtlich premade mit unserer Diana im Jungle. In Minute 5 bekam Yasuo das Firstblood auf die gegnerische Katarina und ich dachte, dass das Spiel mit einem guten Yasuo ja garnicht so schlecht sein kann! Fehler!
In den nächsten drei Minuten starb Yasuo 3 mal. Nicht nur gegen Katarina, sondern auch gegen die Nidalee (Jungle). In Minute 10 stand es 2/6 für die Gegner, wir konnten jedoch den Drachen für uns sichern.  Nachdem Yasuo 2/4 stand besuchte er mich auf der Toplane und ich merkte sofort, wo das Problem lag: Die Überschätzung! Nachdem er also 2/2 stand, dachte Yasuo sich anscheinend, dass er der viel besser ist als alle anderen und sprang bei jeder Situation, die sich bot in die Gegner rein.
Ende des Spiels: Ein 20 min /ff verhindert, ein 28 min /ff dann zugelassen und ein 3/10 Yasuo, der die Schuld natürlich auf die anderen ablud.
Wie kann man nun aber ein Yasuo dazu bringen beim nächsten mal besser zu sein?
Dunning und Kruger sagten dazu, dass man die Kompetenz erhöhen muss, damit die Selbsteinschätzung näher an die Realität angeglichen werden kann. Das heißt: Übung, Übung, Übung! Eine andere Möglichkeit die erst in neuerer Zeit herausgefunden wurde: Eine neutrale, autoritäre Person kann denjenigen die Realität darstellen und somit sinkt die Überschätzung. Zur Folge hat das: Die Kompetenz steigt. Klingt komisch, ist aber durchaus logisch. Der Mensch ist immer daran interessiert die Selbsteinschätzung und die tatsächliche Kompetenz auf einem gleichen Level zu halten. Sollte man die Selbsteinschätzung nur ein wenig nach unten korrigieren, steigt durch diesen Prozess automatisch die Kompetenz, da ein gewisser Denkprozess angeregt wird. Das Erlernen von Fähigkeiten wird quasi durch sein eigenes Ego „erzwungen“. Frei nach dem Motto „Dem zeig ich’s jetzt aber“.

Sich selbst darf man nicht für so göttlich halten, dass man seine eigenen Werke nicht gelegentlich verbessern könnte.

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