Der neue Skin, den Riot entworfen hat ist mal wieder sehr gut geworden. Als so teuren Skin, sollte er es aber auch sein. Wieder einmal fällt auf, dass die Musik-Offensive von Riot auch hier ihren Verlauf nimmt.
Sona ist wahrscheinlich der musikalischste Held in League of Legends, denn sie kann nur über ihr Instrument kommunizieren.
Heute will ich jedoch nicht über die Musik an sich, oder den Skin an sich reden, sondern über die Rolle, die die Musik einnimmt.
Zuerst möchte ich aber noch einen Begriff einführen. Adaptiv! Adaptive Musik ist Musik, die auf ihre Umgebung reagiert. Sie wird anpassungsfähig.
Adaptive Musik in Computerspielen ist ein Konzept, das den Spieler in das Spiel einbezieht.
In einem etwas früheren Post habe ich schon über das MDA-Modell geredet. Die Mechanik eines Spiels erlaubt mir gewisse Handlungen innerhalb der Regeln auszuführen. Der Mensch, der die Regeln macht, kann aber nicht hervorsagen, was genau passieren wird. Die Handlung ist in den meisten Computerspielen (teilweise) vorgegeben. Bei den frühen Mario-Spielen war die Handlung sehr streng vorgegeben, aber man konnte auch einfach 10 min an der selben Stelle stehen. Der Komponist der Musik konnte das nicht wissen, weshalb die Musik schon sehr früh adaptiv wurde und auf Ereignisse wie den Tod des Charakters, das Gewinnen des Spiels oder das verlassen des Levels reagieren musste. In Zeiten von Onlinespielen, MMORPGS, Open World und auch MOBAS werden die Dinge komplexer. Nicht nur die Zeit der Handlung ist variabel, sondern die Handlung selbst!
Für Videospiele komponiert man also kleiner Teile, die variabel aneinander gereiht werden können. In der Praxis sehen diese Teile jedoch nicht nur aus wie kleine Bauklötze, sondern werden als sogenannte Layer entwickelt. Passiert etwas, auf das die Musik reagieren muss, werden bestimmte Layer (Klangebenen) hinzugeschaltet oder ausgeblendet.
Die neue Sona hat einen Umfang von etwa 3 Stunden Musik, die ihr hier anhören könnt. Darunter sind einzelne Elemente, die nacheinander abgespielt werden, aber auch Elemente die übereinander gelegt werden.
Das Adaptive der Musik sorgt zum einen für die nötige Immersion (das "Teil-des-Spiels-werden"/eintauchen), zum anderen für die Abwechslung, wodurch ein Spieler gewillt ist weiterzuspielen.
Erstmals kann aber Sona auch mit den Verbündeten kommunizieren. Vorher war Sona unter dem Motto "Only YOU can hear me summoner" unterwegs. Jetzt können Verbündete die normale Musik von LoL ausschalten und stattdessen die Musik von Sona hören. Hier setzt wieder die Adaptivität ein: Der Spieler von Sona entscheidet letztlich, was zu hören ist.
Es ist mir zum ersten Mal so bewusst, dass ein Spieler in einem Computerspiel fast autonom die Musik beeinflussen kann. Natürlich gibt es "Musik-Spiele" wie BeatBuddy oder Singstar (kennt man das heutzutage noch?), die durch die Mechaniken des Spiels festlegen, dass die Musik im Fokus steht und deshalb auch den größten Anteil an spielerischer Entfaltung bieten. League of Legends ist aber offensichtlich kein Musik-Spiel; ... oder doch?
Von Herzen möge es zu Herzen gehen.
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